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Plötzlich zuckte Martin zusammen. Je näher sie dem Ursprung des Rufes kamen, um so verschlossener wurde Sandra. Gab es da einen Zusammenhang? Martin beschloss, Sandra beizeiten auch darauf anzusprechen.
***
Sandra hielt sich im Hintergrund, als die Gruppe der Pilger sich für den Aufbruch vorbereiteten. Sie war satt und hatte die Wut in ihrem Inneren wieder unter Kontrolle.
Ein trockenes Würgen schoss ihr in die Kehle.
Ja, sie war satt. Sie hatte gegessen.
Totes Fleisch, das sie auf ihrer nächtlichen Jagd erlegt hatte. Einer Jagd, die die anderen als einsame Nachtwache ansahen. Ihre Augen brannten, aber es kamen keine Tränen aus ihren reanimierten Augen. Wie lange noch, bis sie ihre Wut und ihren Hunger nicht mehr unter Kontrolle halten konnte?
Steins hatte unrecht gehabt. Und auch van Hellsmann hatte total danebengelegen. Sie war nichts Besonderes. Auch sie benötigte eine permanente Zufuhr an Nährstoffen und Sedativa, um die Bestie in ihrem Inneren unter Kontrolle halten zu können. Wie lange noch, bis sie keine untote Beute mehr fand und ihre Gier nicht mehr stillen konnte? Dieser Hunger nach frischem Fleisch, der immer schlimmer wurde, je näher sie ihrem Ziel kamen. Dieser Ruf, dieses auf- und abschwellende Brummen in ihrem Kopf, dass ihr klares Denken überlagerte, schwoll langsam wieder ab. Aus irgendeinem Grund assoziierte sie mit diesem Brummen das Bild eines kleinen Leuchtturms in der Nacht. Das Brummen wurde in diesem Bild zu einem langen Arm aus purem Licht. Und wenn er am stärksten war, sie direkt anblickte und ihr Denken blendete …