Читать книгу Auslaufgebiet. Der andere Berlinkrimi онлайн
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»Und wenn es eine gute Story wird?«
»Rede ich mit dem Chef. Kriegst vielleicht sogar Gehalt. Zumindest erst mal für ein halbes Jahr, dann sehen wir weiter. Also, ab mit Dir. Wir machen da draußen einen schönen Hundekrieg.«
Oskar nahm den ersten Zug von seinem zweiten Bier. »Du willst mir ernsthaft erzählen, man kann damit seinen Lebensunterhalt bestreiten, die Hunde anderer Leute auszuführen?«
In dieser durchgeknallten Stadt gab es immer wieder etwas zu lernen. Da verbrachte er seine Tage und Nächte mit den verbohrten Nummern eins bis drei, folgte Hinweisen aus der Bevölkerung auf die veröffentlichten Photos der zwei Opfer, lief sich die Hacken krumm, weil Pankower und Tegeler ihren türkischen Gemüsehändler nicht vom bulgarischen Autohändler unterscheiden konnten, war genervt, übermüdet, dankte trotzdem für Aufmerksamkeit und Unterstützung der Hilfspolizisten in Genossenschaftswohnungen, saß endlich mit einem richtigen Menschen beim Bier und mußte sich Geschichten anhören, die für ihn eher nach Schlumpfhausen, denn seiner Heimatstadt klangen. Menschen, die ihre Vormittage lieber im Wald als zwischen Nachbarn verbrachten. Geld verdienen mit Spazierengehen, alles klar. »Was ist bloß aus Berlin geworden.« Oskar schüttelte den Kopf.