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Читать книгу 100.000 km zwischen Anchorage, Neufundland, dem Pazifik und New Mexico - Teil 2 онлайн

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Nach getaner Hausarbeit wie abwaschen, abtrocknen, zusammenräumen, Holz sägen oder hacken, damit auch dem nächsten Trupp entsprechender Vorrat zur Verfügung steht, finden wir uns alle wieder am Lagerfeuer ein, erzählen und reden über Gott und die Welt, und mit der Zeit taut auch David- schweigsam, nachdenklich, nichts dem Zufall überlassend – immer mehr auf. In seinen Adern pulsiert noch viel Indianerblut, denn sein mütterlicher Großvater war der angesehene Häuptling Chief Squinas, und auch sein väterlicher Großvater, Lester Dorsey spielte in jenen Tagen eine wichtige Rolle. Seine Großeltern gehörten der Gruppe der „Carrier“ an, für die er noch immer ehrenamtlich mitarbeitet und im Winter das Sägewerk am Laufen hält. Seine Großväter waren zu einer Zeit aktiv, als sich drei verwegene Cowboys von Anahim aus durch die mythischen Itcha Illgachuz Berge und das unbekannte Land kämpften, um weit dahinter Millionen Hektar Grasland im Cariboo-Chilcotin zu „öffnen“ und 1937 im Norden von British Columbia die „Frondier Cattle Company“ zu gründen. David, mittelgroß und kräftig, ist einer der zupacken kann und muss. Die wenigen dunklen Haare, die dem Endvierziger verblieben sind, bedeckt ein zusammengeknotetes buntes Tuch, das er unter dem breitkrempigen Westernhut trägt, und aus seinem gutmütigen Gesicht spricht unverkennbar der Indianer. Buntes Hemd unter brauner Windjacke, die Hosen in festen Gummistiefeln aus Deutschland („das sind die Besten“), so lernten wir den Rancher und Outfitter bei unserer ersten Ankunft kennen. Für unterwegs werden dann nur noch die ledernen Westernchaps übergeschnallt und eine wetterfester Umhang übergezogen. Dass dieser in sich gekehrte Mann sehr belesen und kompetent ist, wenn es um die verschiedensten Themen dieser Welt geht, überrascht mehr, als dass man es erwartet, und seine Ansichten hierzu würden wohl die meisten seiner Zuhörer sofort unterschreiben. Und diese Persönlichkeit dürfte es auch sein, die ihn so sympathisch macht. Und sie? Joyce ist groß, hager, zäh und mittelblond, ein verlässlicher Kumpel, der ebenfalls hart arbeiten muss, und ein absoluter Pferde- und Outdoor-Typ, der nichts vom Stadtleben, Fernsehen oder Menschenmassen hält. Käme die Zivilisation der abgelegenen Ranch zu nahe, ich glaube, sie würde sich dann weiter in die Einsamkeit der Natur zurückziehen wollen. Gemeinsam sind diese beiden großartigen Charaktere ein unschlagbares Gespann, und Tochter Leslie folgt bereits den Spuren ihrer Eltern.

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