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Читать книгу 100.000 km zwischen Anchorage, Neufundland, dem Pazifik und New Mexico - Teil 2 онлайн

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Wer sich aufmerksam umsieht stellt fest, dass die Mannschaft schon fleißig war, denn die acht Reitpferde sind bereits geputzt, gesattelt und aufgetrenst. Nur die Sandwiches für die Mittagspause, die mit Obst und Getränken griffbereit in der Satteltasche verschwinden, belegt sich anschließend jeder selbst. Joyce, Sabine und John haben noch schnell den Abwasch erledigt, und Ferdl, der ein GPS-Gerät mit sich führt, lässt sich zur Sicherheit von David noch die Spezialkarte erklären, denn der Boss bleibt heute im Lager und übergibt den Taktstock an Paul. Und mit ihm an der Spitze reiten wir in den ersten zwei bis drei Stunden durch unebene Täler, über Bergrücken und Wiesen voller Frühlingsblumen und Bergazaleen, vorbei an kleinen Seen, niedrigen Wasserfällen und durch Bäche und dichte Weidenbüsche, die in den nassen Talbereichen sehr gut gedeihen. Was für ein Genuss. Ein ganz klein wenig mag es auch so sein wie damals, als die ersten Siedler durch den „Wilden Westen“ zogen. Sie mussten allerdings ums Überleben kämpfen, wir genießen nur dieses schöne Land, und sie waren es, die die Wege dafür ebneten. Inzwischen sind wir auch einem sehr steilen Hang näher gekommen, der sich als eine Art Steingletscher entpuppt. Steine, nichts als Steine, vom kleinen Kiesel bis hin zu tonnenschweren Gebilden. Und Paul steuert schnurstracks darauf zu. So recht kann ich es nicht glauben, dass wir mit Pferden über ein solches Geröllfeld wollen. Doch, als hätte Paul meine Gedanken erraten, hält er schon kurz an und meint ganz gelassen „die kennen das, das ist überhaupt kein Problem, ruhig und locker sitzen bleiben, und nur die Richtung vorgeben, mehr nicht“. Und die Pferde gingen, als wäre das alles ganz normal. Sie waren nur vorsichtiger und schauten in kritischen Situationen genauer hin. Zum Zick-Zack-Kurs muss ich auch Richard zwingen, denn sie alle wollen abkürzen, egal wie steil es aufwärts geht, und ihre Kondition hat nicht im Geringsten gewackelt. Und mein Schimmel beweist schon hier, welch erfahrenes Geländepferd er ist. Kein Zögern, keine Rumpler, ruhig und sicher sucht er sich seinen Weg durch diese Steinwüste nach oben.

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