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Manchmal stöhnte Oskar innerlich, wenn Jakob mal wieder eine Frau ansah, als sei sie die Wiedergeburt der Jungfrau Maria oder mit einem Verdächtigen redete, als sei der sein einziger Bruder. Jakobs Ich-Welt-Grenze hatte ein riesengroßes Loch. Er war den Menschen nah, kannte keine Distanz, und durch das Grenzloch polterten ungefragt Ganoven, jede Menge Mordopfer, einige Täter, eine hübsche Ladung knackiger Frauen und ab und an ein Brandenburger Wolf.

Auf einem Neuköllner Spielplatz hätte der wehrlose Jakob hoffnungslos den Kürzeren gezogen. Aber vielleicht hätten sich auch alle tätowierten Brüllaffen um ihn versammelt, wären lammfromm auf den Boden gesunken und hätten ihm, dem großen Mann, der sich zu ihnen hinunterbeugte und sie verstand, ihre wilden Leben erzählt.

Es war egal, ob Oskar Blum, der Neuköllner Currywurstverdrücker, verstand, was Jakob umtrieb, warum er sich immer wieder in andere Seelen vertiefen mußte und dadurch kein Fettnäpfchen ausließ. Er liebte diesen lattenlangen Träumer, und er war vom ersten Aufeinandertreffen bis zum Familiengrab sein bester Freund.

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