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Ich war sehr erbost und verzweifelt. Ich musste raus. Aller Krankheit und Aphasie zum Trotz. Die Jahreszeit war dafür allerdings denkbar ungünstig.

Ich war stinkig, na klar; über meine Frau oder über die Psychologin oder über alle beide! Oder vielleicht über mich? Sie, die Diplompsychologin, hatte sich um einige Zeit später bei mir entschuldigt, sie hätte vom »Ehekitten« keine Ahnung, sagte sie.

Ich nahm zu Hause einen Koffer und habe mich von meinem Sohn verabschiedet. Ich hatte gelogen, ich sagte, ich fahre nach Stendal und ging los. Ich hatte keinen Plan – nur ein kleines Plänchen: Ich möchte irgendwie nach Süd-Frankreich gelangen, wegen der Wärme, und bin einfach geradeaus gegangen mit dem Koffer.

Ich war megabescheuert.

Abends war ich schätzungsweise gegen einundzwanzig Uhr an dem Stausee in Knautkleeberg mit meinem Koffer angelangt. Immer geradeaus. Mitternacht. In der Nähe von Zwenkau. Der Koffer war schwer. Ich konnte nicht schlafen. Meine Hände waren kaputt. Ich hätte meine Hände wegschmeißen können. Um die Ecke war ich marschiert, ich hatte mich bloß umgeguckt, ohne Koffer, war weiter gelaufen. Plötzlich ist mir eingefallen, dass ich meinen Koffer suchen muss. Die Aktion dauerte anderthalb Stunden an, da es stockfinster war.

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