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Allmählich fanden sich auch die anderen Gäste ein, und sobald alle am Tisch saßen, gingen Kellner mit Silbertabletts voller Aperitifs herum. Es wurde getrunken, Höflichkeiten ausgetauscht und Spekulationen über die Qualität des Essens angestellt.
Shane hielt sich zurück, nippte gelangweilt an seinem Glas und prostete, wenn es der Moment erforderte, anderen Gästen zu. In Gedanken war er jedoch immer noch bei der indirekten Drohung, die Meier vorhin ausgesprochen hatte. Etwas daran hatte ihn beunruhigt, und für sein Ego war das schwer zu schlucken, da er für gewöhnlich kein Mann war, der sich ohne Weiteres einschüchtern ließ. Aber die Art und Weise, wie Meier vom ›Machtgefüge‹ gesprochen hatte, hatte in Shane unangenehme Assoziationen geweckt. Man konnte allerdings auch etwas Gutes darin sehen: Seine Position war jetzt klar.
Als Estella Meinhard ihre Stimme erhob, um die Gäste beim Dinner willkommen zu heißen, kehrte Ruhe ein. Alle warteten nun gespannt auf die Vorspeise, ein Rucola-Salat mit Pinienkernen, Joghurt-Dressing und gehobeltem Parmesan. Die gefüllten Teller wurden verteilt, die Unterhaltungen wieder aufgenommen. Shane saß neben Lennard Frank und Mrs. Blinow. Frank war ein angenehmer Gesprächspartner, Mrs. Blinow dagegen recht wortkarg, weshalb er nicht befürchten musste, in hitzige Diskussionen hineingezogen zu werden.