Читать книгу Auf Wiedersehen, Bastard! (Proshchay, ublyudok!) 3 – Showdown in Kroatien. Thriller онлайн
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Sprachlos saß Rattner an der anderen Seite des Tisches. Ihm kam es vor, als würde dieser Tisch ganze Welten trennen. Er dachte lange darüber nach, was er antworten sollte, da er wusste, dass das Verhör mitgeschnitten wurde.
Rattner entschied sich schließlich für Folgendes: »So leid mir Ihre Vergangenheit auch tut, ich muss Ihnen eines sagen: Sie sollten sich dringend einen guten Anwalt nehmen. Aus unserer Sicht ist das, was Sie getan haben, vorsätzliche Tötung. Für ihre Version einer Notwehrhandlung gibt es momentan keine Beweise. Deutschland ist ein demokratisches Land und die Regeln mache nicht ich, die bestimmen unsere Gesetze. Im heutigen Kroatien und Serbien sollte es ähnlich sein. Ein Rachefeldzug auf eigene Faust ist ungesetzlich. Verstehen Sie das?«
Zu Rattners Erstaunen antwortete Kristina Krajic: »Ja. Ich das gut verstehen.«
Zadar
18. August
Todor fuhr mit seinem Kadett durch das große Holztor direkt in den Schuppen. Die Unterstellmöglichkeit passte so gar nicht zum feinen Aussehen des jungen Mannes. Er stieg aus, warf die Fahrzeugtür zu und verließ den Schuppen. Das Tor blieb offen, der Kadett fiel nicht sofort ins Auge, denn er parkte ganz hinten in dem geräumigen Holzhaus, das auf wenigen Reihen Mauerwerk gebaut worden war. Zunächst wischte er sich Schweiß vom Kehlkopf, blickte auf die Uhr und nickte sich selbst zu. Dann lief er auf einem schmalen Trampelpfad zwischen Kiefern, vernachlässigten Lorbeerbäumen und allerhand Gestrüpp hindurch, erreichte die Rückseite eines halbwegs modernisierten Gebäudes, stieg sieben Stufen einer ausgetretenen Treppe hinunter, öffnete mit einem Schlüssel das Sicherheitsschloss einer Tür und betrat die hinteren Kellerräume des zweistöckigen Hauses. Nachdem sich Todor des Jacketts entledigt und eine Lampe eingeschaltet hatte, lauschte er. Deutlich vernahm er helle Kinderstimmen, einige aus dem Haus über ihm, andere aus dem angrenzenden Spielgarten. Hier, am Rande der wahrscheinlich über dreitausend Jahre alten Stadt Zadar in Norddalmatien, unterhielt die Kirchgemeinde einen Kindergarten, in dem Vorschulkinder und am Nachmittag mitunter auch Schulkinder in die Obhut des kirchlichen Personals gegeben wurden.