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Читать книгу 100.000 km zwischen Anchorage, Neufundland, dem Pazifik und New Mexico - Teil 3 онлайн

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Vor Ort geht dann alles sehr flott. Ob wir die Koffer ins Haus bringen, oder im Auto lassen möchten, sei völlig egal. „Hier kommt nichts weg, du brauchst auch gar nicht abschließen“. Also Reisepapiere, Pass und Travellers Schecks (um die Fuhre zu bezahlen), Jacken, Pullover, Wanderschuhe … und ein kleines Gastgeschenkt in den Rucksack, Koffer wieder zu, Auto abschließen und ab zum Flieger am Bootssteg, denn der war schon startklar. Sabine nach hinten (sie braucht Rundumsicht für die Kamera), ich neben Harry, Kopfhörer auf, anschnallen, Fenster zu und ab geht’s. Das Ding flitzt wie auf Schienen über das glatte Wasser, ist am Seeende schon weit mehr als 100 Meter in die Lüfte geklettert, und vor uns liegen etwa fünfzig großartige Minuten. Auf Englisch würde man sagen “jaw-dropping scenery awaits you around every turn“. Und genauso ist es auch. Was unter uns liegt, ist eine ganz andere Welt. Berge, grün bewachsen bis zur Spitze, recken sich 2.000 Meter vom Seelevel fast bis zu uns herauf oder grüßen seitlich von höherer Warte mit Gletschern und steilen Felswänden , deren Granitmassen sich unüberwindlich kreuz und quer stellen. An ihrer Basis ungezählte Seen und Täler, die Gletscher über Jahrmillionen geformt und den Fels geschliffen haben, und in denen sich Wälder ausbreiten und an die Hänge klammern, soweit das Auge reicht. Zahllose Bäche stürzen hier zu Tal und springen den, sich wie glänzende Bänder durch die Täler windenden Flüssen oder smaragdgrün schillernden Seen entgegen. Was wir hier sehen ist eine grandiose Wildnis, unwahrscheinlich schön, aber auch absolut menschenleer, ohne Wege, abweisend, unzugänglich und Fehler nicht verzeihend. Und das da unter uns ist die Kitimat Range, eine der drei Küstensubregionen Kanadas, die vom Naas River im Norden bis Bella Coola im Süden reicht und im Osten an die Hazelton Mountains grenzt. Sie ist zwar niedriger als der südliche Nachbar, die Pazifik Region, aber wesentlich rauer und mit zahlreichen Küsteneinschnitten und fjordartigen Seetälern auf der Interiorseite des Gebirgszuges versehen. Bedenkt man, dass allein die 58.000 Hektar große Gitnadoix River Recreation Area, wo sich ähnlich wie im kalifornischen Yosemite Valley die Szenerie vom Talgrund bis hinauf in die Granitspitzen durch alle Vegetationszonen ausdehnt, nur ein kleiner Flecken in den Kitimat Bergzügen darstellt, begreift man ihre Weite.

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