Читать книгу Auf Wölfe schießt man nicht. Ein Jagdkrimi aus Schleswig-Holstein онлайн
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Dann geschah es. Zu diesem Zeitpunkt eigentlich völlig unerwartet, da wohl alle, zumindest aber Dr. Gerd Michaelis und Jochen Buss, die ja tatsächlich Kenntnis von der Anwesenheit des Wolfes im Revier erlangt hatten, davon ausgegangen waren, dass dieser weitergezogen war. Es war der frühe Abend des 27. Mai, unmittelbar nach Vollmond. Jockel hatte eine Rotte Sauen, wohl drei bis vier vagabundierende Überläufer, da alle Abdrücke in etwa gleich groß waren, gefährtet. Da der Mond in der zweiten Nachthälfte noch gutes Licht spendete, wollten Dr. Michaelis und sein Jagdaufseher erst noch das letzte Licht nutzen, um vielleicht noch einen Bock oder eines der nach Abschussplan zu streckenden Schmalrehe zu erlegen. Danach, sofern keine Wolken aufzogen, sollte noch der Ansitz verlängert werden, im Hinblick auf die gefährteten Sauen.
Während der Jagdherr am Waldrand ansaß, hatte Jockel in der Nähe des Wegekreuzes, etwa hundert Meter von der Stelle entfernt, wo die Wildkamera den grauen Räuber abgebildet hatte, einen überdachten Sitz bezogen. Einzig ein Hase vertrieb ihm die Zeit von etwa 20.00 Uhr an. Kein roter Bock, kein Schmalreh und erst recht kein Schwein kamen in Anblick. Langsam senkte sich die Dunkelheit über das Feld. Bis der aufziehende Mond genug Licht spenden würde, dürfte es noch einige Zeit dauern und so beschloss Jockel noch etwas Augenpflege zu betreiben und setzte sich bequem zurecht. Kurz darauf fielen ihm die Augen zu.