Главная » Attentat Unter den Linden. Von Gontards dritter Fall. Criminalroman (Es geschah in Preußen 1844) читать онлайн | страница 3

Читать книгу Attentat Unter den Linden. Von Gontards dritter Fall. Criminalroman (Es geschah in Preußen 1844) онлайн

3 страница из 60

Die Hilfeschreie klangen noch in Kirchners Ohr - konnte das ein Mensch gewesen sein? Er musste nachschauen, sonst würde er keine Ruhe finden. Kirchner rief: »Hallo? Braucht jemand Hilfe?«

Keine Reaktion. Nur ein paar Gäule in unmittelbarer Nähe wieherten. Er bog nach links. Im Neuen Marstall blieb es leise, Hunderte Pferde schnaubten vor sich hin, als hätte es keine Schüsse oder Schreie gegeben. Kirchner lief den Gang hinunter, es konnte nicht mehr weit sein … Der Gestank von Pferdemist biss in der Nase. Merkwürdig, bis eben war ihm das gar nicht aufgefallen - als hätte der Krach seinen Geruchssinn abgelenkt. Konnte das sein? Ließen sich seine sieben Sinne so einfach gegeneinander ausspielen?

Die Schreie - die verstummten Schreie!

Kirchner trat an die Kammer zu seiner Linken und schaute über die Planke. Zwei Grauschimmel guckten ihn an, als sei er ein Hausierer und wolle ihnen etwas verkaufen. Prompt schüttelte das größere der Pferde mit wehender Mähne den Kopf.

Also gut, dann eben die nächste Kammer. Dort stand ein Karster auf seinen kurzen Beinen. Vielleicht gehörte er einem Spross der Hohenzollern, von denen brauchten viele eine Leiter, um auf einen Hannoveraner oder einen Oldenburger zu steigen. Das Tier war grau gesprenkelt und stand still wie beim Appell.

Правообладателям