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In diesem Bereich des Neuen Marstalls mussten die Zwerge ihre Pferde stehen haben, denn neben dem Karster stand ein Knabstrupper - fleckig, als hätte ein Maler einen Eimer mit schwarzer Farbe über dem Pferd ausgeschüttet. Die Knabstrupper waren bei den Damen sehr beliebt. Die Familie musste gute Beziehungen haben, im Neuen Marstall durfte nicht jeder sein Pferd abstellen. Von Pragenau hatte dieses Privileg seinem Vater und dessen Heldentaten im Kampf gegen Napoleon zu verdanken.

Kirchner kam zu einem weiteren Gang. Sollte er geradeaus gehen oder nach links abbiegen? Er versuchte sich zu orientieren … Links, dort musste die Quelle des Unheils liegen - ganz in der Nähe.

Die nächste Kammer war leer, Pferd und Besitzer jagten sicher durch den Thiergarten. Also weiter! Kirchner lief, schaute über Planken: keine Pferde. Aber von hier musste die Stimme doch gekommen sein!

Ein Araberhengst guckte aus der Ecke der nächsten Kammer und wieherte, kaum dass Kirchner hineinsah. Das Tier war aufgezäumt. Es schüttelte die Mähne, wich in die Ecke zurück und schnaufte. Kirchner schaute über die Planke, die Kammer bot genug Platz für zwei Pferde. In der freien Ecke stand eine Tränke. Er beobachtete das schnaubende Pferd im Augenwinkel und beugte sich über die Bretter. Die Tränke war leer, der Boden mit Stroh bedeckt. Und in dem Stroh ein paar Stiefel. Und Hosen. Uniformhosen. Eine ganze Uniform voller Blut! Ein Mann! Mehr konnte Kirchner für den Moment nicht erkennen. Der Kopf sah aus wie eine blutige Masse. Haarsträhnen glänzten im Schleim. Ob das neben dem rechten Ellenbogen ein Auge war, wollte Kirchner lieber nicht wissen.

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