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Während er an der Schlossfreiheit vorbei hinüber zur Breiten Straße eilte, erinnerte er sich an das Zusammentreffen auf der Treppe. Hatte sich im Gesicht des Majors so etwas wie ein Wiedererkennen gespiegelt? Er selbst war am Vorabend viel zu sehr mit Heidenreich und seinen trunkenen Reden beschäftigt gewesen, um auf Gontard zu achten. Was mochte Heidenreich dem zugeflüstert haben?

Drei

A

Gontard, mit dreißig Jahren im besten Mannesalter, war weder hörgeschädigt, wie es bei Artilleristen nicht eben selten vorkam, noch ein Kostverächter. Manchen Abend hatte er hier in Heidenreichs Gesellschaft gezecht. Im Augenblick allerdings verspürte er keine Neigung, sich dem ausgelassenen Kreis um den Kollegen anzuschließen. Er war müde. Lärm und überflüssige Reden hatte er tagsüber wahrhaftig genügend ertragen müssen. Er war nur durstig und nicht bereit, an diesem besonderen Tag auf den gewohnten Schlummertrunk zu verzichten.

Gab es nicht allen Grund zum Feiern? Der König ist tot, es lebe der König - das galt für den inzwischen 45-jährigen ewigen Kronprinzen allemal, der lange auf diesen Tag hatte warten müssen. Seine Untertanen fühlten mit ihm und hofften auf ihn. Es konnte ja nur besser werden. Zumindest anders. In den vergangenen zehn Jahren hatte sich in Preußen nicht viel bewegt, sah man von den ausufernden Aktivitäten der Polizei und ihrer ungezählten Zuträger einmal ab und davon, dass seit zwei Jahren eine Eisenbahn zwischen Berlin und Potsdam verkehrte. Auf dem Gelände der alten Scharfrichterei entstand gerade der Stettiner Bahnhof.

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