Читать книгу Ein Fluch aus der Vergangenheit. Kriminalroman онлайн
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Dem Gestüt Büttner war es in den zurückliegenden Jahren mehrmals gelungen, gute Pferde zu züchten, die wiederholt im Pferderennsport Titel geholt hatten. Das Gestüt hatte einen guten Ruf und war in der glücklichen Lage, ein Überangebot an Zuchtanfragen zu erhalten, sodass sie einige Angebote nicht annehmen konnten und sich die Besitzer der Pferde aussuchen konnten.
Die Pferdezucht hat eine weit zurückreichende Historie und beginnt nach derzeitigem Wissensstand zwischen 5000 und 3000 v. Chr. etwa zeitgleich in verschiedenen Gebieten Europas, Asiens und Nordafrikas. Heute gibt es Hunderte verschiedene Pferderassen, die mit dem Menschen nahezu alle Lebensräume erobert haben. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts ist ein Rückgang der Artenvielfalt zu beobachten. Ursache dafür ist der Wegfall einer Reihe von Einsatzgebieten durch fortschreitende Industrialisierung, wie zum Beispiel der Einsatz der Pferde für Waldarbeiten beziehungsweise im Straßenverkehr.
Zu Beginn der Pferdezucht konnte man kaum von einer systematischen Zucht wie in der heutiger Form sprechen. Es wurden schlicht die zur Verfügung stehenden Tiere nach Gefallen miteinander gekreuzt. Gerne wurden durch Handel oder Raubzüge aus entfernteren Gegenden stammende Tiere gekreuzt. Das Endprodukt war eher zufällig. Die Rassen entsprachen weitgehend dem jeweiligen Gebiet der vorgefunden Naturrassen. Beim späteren Reinzuchtverfahren wurden nur Tiere der gleichen Rasse miteinander gepaart. Die Veredlung einer Rasse durch Einzucht einiger weniger Individuen mit gewünschten Eigenschaften ist Standard in der Pferdezucht. Die beiden Ursprungsrassen werden im Zuchtverlauf immer wieder zur Blutauffrischung und Verfestigung der Zuchtrichtung eingekreuzt. Die Zucht im 21. Jahrhundert ist überwiegend Privatengagement, da staatliche Institutionen die Kosten für eine reine Erhaltung nicht mehr tragen können. Wie auch bei anderen Tierarten werden Pferde mittlerweile nicht mehr nur auf natürlichem Wege, also durch das Zusammenführen von Hengst und Stute, vermehrt. Auch in der Pferdezucht haben künstliche Befruchtung und Embryotransfer Einzug gehalten. Wegen des verhältnismäßig langen Generationsabstandes des Pferdes sind für Züchter meist Hengste, die eine ganze Zuchtlinie begründen können, interessanter als Stuten, die selten mehr als sechs Nachkommen haben und dadurch ihre Merkmale nicht im selben Maße weitervererben.