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Wieder sah sie zu der Gestalt, die erneut ein gutes Stück nähergekommen war. Gabi konnte nun viele Details ausmachen: Den weißen Anzug mit den bunten Bildern, den Umhang, der wie eine Fahne in der leichten Brise schwang. Doch das Gesicht des Mannes – es musste ein Mann sein, denn eine Frau wäre ja viel zierlicher – konnte sie immer noch nicht erkennen. Als sei es verschwommen, entzogen sich seine Konturen ihrem Blick.

Gabi schaute wieder zu den Schmetterlingen, die sich plötzlich von der Wiese und ihren Armen als bunte Wolke erhoben und in den Himmel stiegen, der sich mit einem Mal schwarz verfärbt hatte.

Ein diffuser Schatten fiel auf Gabi, und eine leichte Gänsehaut machte sich auf ihren nackten Armen breit. Das Sonnenlicht war zu einem leichenblassen Schimmern verkommen. Sie sah auf.

»Was tust du hier, Kind?«

Die Stimme klang tief, rau und seltsam. Gabi sah in das Gesicht des Mannes und schreckte zurück. Sie sah nun, warum sie keine Konturen hatte bemerken können – es gab keine. Das Gesicht war eine Masse aus Narben und nässendem Fleisch, in dem fünf Löcher gähnten. In den Löchern, dort wo einmal die Augen gesessen haben mussten, glommen zwei kleine Funken. Die geschrumpften Lippen umgaben das Mundloch, in dem sich schartig und schwarz aussehende Zähne zeigten.

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