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«Nu biste ja unsterblich jeworn», sagte Gustav Galgenberg, Berliner Urgestein, Kappes Gegenüber am Schreibtisch und Helfer in allen Mordsachen. «Ick gratuliere, denn erst wenn eena inne Zeitung steht, dann issa ja erst richtich uff da Welt. Nu kannste ja imma die Neese hochhalten – ooch wenn et rinregnet.»

Kappe hatte Hunger bekommen. Aus seiner Aktentasche holte er eine Brotbüchse aus silbern schimmerndem Blech und entnahm ihr ein schönes, wenn auch etwas deformiertes Stück Buttercremetorte. «Meine Mutter hat den Nachtisch aus Wendisch Rietz mitgebracht.» Kappe förderte aus den Tiefen seiner Schreibtischschublade eine Kuchengabel zutage und sah Galgenberg an.

«Wollen wir wetten?»

Galgenberg lachte. «Um drei beschissene Betten?»

«Hör auf, mir den Appetit zu verderben! Nee, darum, ob Gennat die Torte wittert und innerhalb der nächsten fünf Minuten hier aufkreuzt, um etwas abzubekommen.»

Von Ernst Gennat, dem prominentesten der Berliner Kriminalkommissare, war bekannt, dass er das Mordauto schon mal auf dem Weg zum Tatort vor einer Konditorei halten ließ, um sich zu «verproviantieren», und oft genug lud er Tatverdächtige, die beim Verhör hartnäckig leugneten, zu Kaffee und Kuchen ein, um sie sozusagen aufzuweichen und zum Reden zu bringen.

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