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Später sollte Konrad Katzmann sagen, dass bei ihm in diesem Augenblick die Alarmglocken geschrillt hätten. Das hatten sie nicht getan, er hatte sich nur plötzlich an das Märchen vom König Blaubart erinnert, das sich tief in sein Gedächtnis eingegraben hatte.

Der fremde Ritter nämlich hatte einen ganz blauen Bart, und vor dem hatte sie ein Grauen und es ward ihr unheimlich zu Muth, so oft sie ihn ansah … Allein am Morgen des vierten Tags konnte sie es nicht mehr über’s Herz bringen und schlich sich heimlich mit dem Schlüßel hin und steckte ihn in das Schloß und öffnete die Thüre. Aber wie entsetzte sie sich da, als das ganze Zimmer voller Leichen lag, und das waren lauter Weiber.

DREI

DIE SÄCHSISCHE STRASSE, gelegen im Berliner Bezirk Wilmersdorf, zog sich auf einer Länge von knapp einem Kilometer genau in Nord-Süd-Richtung von der Brandenburgischen zur Lietzenburger Straße. An sich hätte sie auch den Kurfürstendamm berührt, doch jenseits der Lietzenburger Straße trug sie den Namen des Malers Georg Bleibtreu. Zwischen Lietzenburger Straße und Hohenzollerndamm gab sie sich nobel und leicht großbürgerlich, ihr südliches Ende bis zur Brandenburgischen Straße fiel dagegen vom Niveau erheblich ab. Hier im Hause mit der Nummer 38, das die Ecke zur Wegenerstraße bildete, hatte der Obst- und Gemüsehändler Richard Schorbus eine Parterrewohnung gemietet. An dieses gemütliche Zuhause dachte er, als er auf dem Winterfeldtplatz in Schöneberg seine letzten Vorräte an die Leute bringen wollte.

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