Читать книгу Mörderisches Bayreuth. Ein Franken-Krimi онлайн
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Vier Jahre zuvor war Friedrich über Hof und Leipzig nach Potsdam gereist, wo der preußische König Friedrich Wilhelm I. einen Hochzeitskandidaten für seine älteste Tochter Wilhelmine suchte. Eigentlich sollte sie, nach den Plänen ihrer Mutter, Königin von England werden. Doch es kam anders: Friedrich und Wilhelmine wurden im November 1731 getraut. Ein Jahr darauf schenkte Friedrich seiner Frau Monplaisir und als Wilhelmine 1735 dann ihren 24. Geburtstag feierte, vermachte er ihr die gesamte Eremitage. Bald schon begann Wilhelmine, das Gelände umzugestalten, und schuf jene Parklandschaft von rund 50 Hektar, die heute noch zu den schönsten Sehenswürdigkeiten Bayreuths gehört.
Von 1749 bis 1753 entstand das Neue Schloss, bestehend aus einem Mittelbau, dem sogenannten Sonnentempel, mit vergoldeter Quadriga, die vom fackeltragenden griechischen Gott Apoll als Sinnbild der Sonne gelenkt wird. Links und rechts des kuppelgekrönten Sonnentempels schließen sich zwei halbkreisförmige Arkadengänge an, die Wilhelmine einst als Orangerie dienten. Darunter, durch Treppen abgestuft, liegt das obere Wasserbecken, auch Obere Grotte genannt, das mit mehreren Figurengruppen besetzt ist. Doch das sind längst nicht alle Gebäude und Gartenelemente, die im Laufe der Jahre das abwechslungsreiche Gelände schmückten: Heute stehen da das Ruinentheater und die Kaskade, die sich weg vom Alten Schloss den Hang hinabzieht. Ein alter Turm diente früher als Speicher, um die vielen Wasserspiele in Gang zu setzen. Auf dem Schneckenberg thront der Chinesische Pavillon. Hinzu kommen die Statue des Sokrates wie auch die Untere Grotte und die Drachenhöhle, die Allee nach Monplaisir, der Kanalgarten, eine Reihe von Brunnen und unzählbare versteckte Winkel zum Verweilen und um in der Stille der Natur Kraft zu tanken oder von der Muse geküsst zu werden.