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Der Lehrer trudelte einen Moment. »Na, wenigstens haben Sie Humor.«

Ich habe keinen Humor!

»Man hat Sie mir empfohlen. Sie sind in der Branche ja nicht sonderlich bekannt. Eine Website haben Sie auch nicht.«

Es gab eigentlich nur eine Branche, in der meine Telefonnummer derzeit gehandelt wurde – allerdings nicht mit männlichem Präfix –, nämlich unter polnischen, ukrainischen, ungarischen und tschechischen Ex- und Noch-Nutten auf der Suche nach in der Sexindustrie verschollenen Schwestern. Ein Link zum letzten Fall, der mich meine Tapeten und Richard seinen Glauben an den Sinn der Nächstenliebe gekostet hatte. Ich ging im Geist die Clubs und Studios durch, in denen ich mich am Wochenende herumgetrieben hatte, um eine Jana aufzutreiben, die es als verdorbener tschechischer Engel irgendwohin verschlagen hatte.

In dem Etablissement, in dem sie sich laut Website hätte befinden müssen, war sie nicht gewesen. Ich hatte eine nette Unterhaltung mit dem Chef der Four Roses über den Generationenwechsel gehabt, sein Sohn wollte das Table-Dance-Lokal übernehmen. In anderen Clubs stellte man besser keine Fragen. Mit den Arachnes hatte ich später über Grenzgebiete geflachst und darüber, dass sich ihr SM-Club in der Grenzstraße am äußersten Rand eines Industriegebiets befand. Im Büro hatte das Buch mit dem callgirlroten Cover gelegen. Über Kunden äußerte sich die Domina nicht, aber es war unzweifelhaft ein Kunde gewesen, der ihr das Buch dagelassen hatte. »In den Shop kann ich es aber nicht stellen«, hatte sie erklärt. »Was die Kids tun, ist voll bizarr. Aber Fisting an einer 13-Jährigen, das kannst du als Literatur verkaufen, nicht aber als Pornografie in einem Shop für BDSM6.« Jana hatte ich dann in einem Schuppen in Ludwigsburg aufgetrieben.

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