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Als Gontard am nächsten Morgen zum Rasieren und Haareschneiden zu Böttschendorf kam, holte der die Federzeichnung aus einer Schublade hervor und hielt sie seinem Kunden unter die Nase.

»Das ist der Beweis, Herr Oberst-Lieutenant, der Sie Kopf und Kragen kosten kann. Wie viel ist er Ihnen wert?«

Drei

Ein Institut für Pathologie gab es im Jahre 1852 an der Berliner Charité noch nicht, aber man verfügte seit 21 Jahren über eine Prosektur, in der zur Aufklärung von Todesursachen regelmäßig Obduktionen durchgeführt wurden.

An diesem Tag lag der Kürschner Charles Corduan auf dem Seziertisch, da sein plötzlicher Tod einige Fragen aufgeworfen hatte. Zu Johann Ludwig Casper, dem Inhaber des Lehrstuhls der praktischen Unterrichtsanstalt für die Staatsarzneikunde, der sich gerade mit einem jungen Kollegen daranmachte, den Leib des Kürschners zu öffnen, hatte sich ein Mann gesellt, der erst Mitte dreißig sein mochte, in Berlin jedoch bereits eine sehr hohe Reputation genoss. Es handelte sich um Emil du Bois-Reymond, den Spross einer Hugenottenfamilie. Er hatte in Berlin Medicin studiert und im Jahre 1846 mit der Arbeit Über die saure Reaktion der Muskelsubstanz nach ihrem Tode seine Habilitation abgeschlossen. Entscheidende Anregungen hatte er von dem Anatomen und Physiologen Johannes Peter Müller erhalten, dessen Handbuch der Physiologe des Menschen für Vorlesungen als Meilenstein in der Medicin angesehen wurde. Seit 1849 war du Bois-Reymond Assistent am Berliner Anatomischen Museum. Am liebsten aber stellte er sich immer wieder selbst an den Seziertisch, denn er strebte an, Professor für Physiologie zu werden und Müllers Nachfolge anzutreten.

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