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Raupach antwortete ernst: »Nein, denn in diesem Fall müsste ich weit in die Zukunft denken, und wir haben leider kein Orakel in der Stadt.«

»Ich fände es großartig, könnten wir eines erschaffen! Vielleicht könnte man es in den Müggelbergen beheimaten.«

Raupach überhörte das. »Was gibt es Neues in Berlin?«

Rellstab schien diese Frage in gereizte Stimmung zu versetzen. »Alles jammert über die obwaltenden Zustände und den angeblichen Stillstand, aber das ist nicht gerechtfertigt! Industrie und Handel entwickeln sich prächtig. Siemens & Halske sind, was die Telegraphie betrifft, das führende Unternehmen in Europa, und Borsig baut eine Lokomotive nach der anderen.«

»Sehr schön.« Mehr fiel Raupach dazu nicht ein.

»Und woran arbeiten Sie gerade, lieber Raupach?«, fragte Rellstab nun endlich.

»Ich schreibe an einem Stück über eine Giftmischerin aus der Antike«, verriet Raupach.

Rellstab staunte. »Wie sind Sie auf ein solches Thema gekommen?«

»Nicht nur Siemens und Borsig werden in Zukunft Berlins Wirtschaft bestimmen, sondern auch unsere Apotheker. Sie wollen große Fabriken zur Herstellung von Medikamenten erbauen lassen, unterstützt von Chemikern wie diesem Friedlieb Ferdinand Runge aus Oranienburg. In der Literatur werden Apotheker mitunter als zwielichtige Giftmischer dargestellt. So kam mir die Idee zu meinem neuen Stück.«

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