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Alle Sehenswürdigkeiten aufzuzählen, die Potsdam ausmachen, ist in diesem Rahmen unmöglich, also beschränke ich mich auf die, zu denen ich eine besondere Verbindung habe. Auf der Langen Brücke, die zwischen Hauptbahnhof und Innenstadt gelegen ist, stehe ich gerne am Geländer und sehe zu, wie die Dampfer anlegen und abfahren. Die gewaltige Architektur des »Mercure Hotels«, ehemals das »Interhotel Potsdam«, empfinde ich als störend, viele Potsdamer wollen aber nicht, dass man ihr Denkmal an die DDR-Zeit abreißt. Jubeln lässt mich dagegen der Anblick des neuerrichteten Stadtschlosses, heute Sitz des Landtages.

Früher sind wir oft und gern vom Bahnhof durch die Stadt zum Schloss Sanssouci gegangen. Und ich habe mich immer gefreut, wenn jemand keine Blumen, sondern eine Kartoffel auf das Grab Friedrichs des Großen gelegt hat, der in der DDR nur »Friedrich II. von Preußen« genannt wurde.

Blicke ich die Schlossfassade hinauf und lese in großen Lettern Sans, souci, muss ich sofort an das Buch Das Komma von Sans, Souci von Heinz Dieter Kittsteiner denken, in dem er die Inschrift mit »Ohne Rütchen sorgenfrei« übersetzt und als eine Anspielung auf eine venerische Erkrankung Friedrichs versteht, die der sich kurz vor seiner Vermählung zugezogen hatte. Sie soll zur Kastration geführt haben, ohne die der König unweigerlich gestorben wäre. Ein Hinweis auf diese Geschichte fände sich auch in einem Bericht des Leibarztes Johann Georg Zimmermann, in dem von einem grausamen Schnitt die Rede sei.

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