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Müde stellte er den ausgebeulten Rucksack neben die Küchentür, zog die Jacke aus und schlurfte an den Tisch. Der kleine Raum wurde beherrscht von einem alten, eisernen Küchenofen, den er nie benutzte. Auf dem stand die elektrische Kochplatte, auf der er sein Essen wärmte. Es gab eine hölzerne Eckbank mit Esstisch, den Kühlschrank und ein altertümliches Küchenbüfett. Neben dem hing ein riesiger blauer Müllsack, der halb gefüllt vor sich hin muffelte. Die liebliche Schnörkeltapete in Gelb und Blau mühte sich vergeblich, dem Raum noch etwas Gemütliches zu geben.

Es war drei Uhr morgens. Obwohl die Nacht kühl war, klebte Watzke das Flanellhemd schweißnass am Rücken. Er hatte von zehn Uhr abends bis jetzt wieder sein Arbeitspensum erledigt und war äußerst zufrieden mit sich. Sein Rücken schmerzte, aber es war ein gutes Gefühl, etwas geschafft zu haben. Jetzt kam der beste Teil der Routine, die Belohnung für all die Schufterei. Er holte eine Dose Billigbier aus dem Kühlschrank, setzte sich auf die Eckbank, klemmte seine langen Beine unter den Tisch und schlug ein Kreuzworträtselheft auf. Die Stapel schmutziger Teller schob er mit dem Ellbogen vorsichtig ein wenig zur Seite. Zwei saubere Teller von Tante Hermines kleingeblümtem Geschirr standen noch hinter der gelblichen Butzenscheibe im Schrank. Mit einem Seufzer registrierte Watzke, dass er spätestens übermorgen das Geschirr würde spülen müssen. Dummerweise war ihm letzte Woche ein Teller aus der Hand gerutscht und auf dem Steinboden der Küche zerschellt. Damit hatte sich der Rhythmus des Geschirrspülens von zehn auf neun Tage verkürzt. Watzke hasste Veränderungen, die sein sorgfältig organisiertes Leben durcheinanderbrachten.

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