Читать книгу Im Januar trug Natasha Rot. Roman. Nili Masal ermittelt (2) онлайн
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„Danke, liebe Nili, aber du glaubst doch nicht, dass ich mir eure köstlichen Salteñas hätte entgehen lassen, oder?“, erwidert Kitt. „Wie hieß noch mal der Zigaretten-Werbeslogan? Hierfür gehe ich auch meilenweit!“
Wie gut, dass das alte Gutshaus des Holstenhofes so viele Zimmer hat. Gegen vier Uhr in der Früh sind alle Gäste gegangen, das heißt, bis auf die letzten zwei. Die jüngsten Hausbewohner müssen allerdings heute Nacht wohl oder übel zusammenrücken und ihre Zimmer für Oma Clarissa und Lissy sowie für Annette und Kitt, freimachen. Sehr gern teilt sich Nili mit ihrem Waldi das Gästezimmer. Trotz der vielen vorangegangenen Anstrengungen des Tages und der vorgerückten Morgenstunde lieben sich die beiden leidenschaftlich, bevor sie der Schlaf völlig entkräftet, aber hochbeglückt in das Land der Träume davonträgt.
„Prost Neujahr!“ Nach und nach finden sich gegen Mittag die Familienmitglieder in der geräumigen Wohnküche des Holstenhofes zur Einnahme des Frühstücks ein. Sie haben mehr oder weniger ausgeschlafen, nur Lissy Masal hat sich bereits gegen sieben Uhr auf den Weg zu ihrem Eulenhof gemacht, denn die Hühner verlangen ihr Recht und alle Mitglieder der Siemsenfamilie, die sonst das liebe Federvieh versorgen und hegen, liegen krank im Bett. Sämtliche Spuren des bis in die frühen Morgenstunden andauernden Silvestertrubels sind verschwunden, denn Annette, Kitt und Corinna sind noch vor dem Zubettgehen der Hausherrin Madde fleißig zur Hand gegangen und alles in der Küche und in den Schränken steht wieder an seinem angestammten Platz. Oliver und sein Ältester, Hans-Peter, die ebenfalls um fünf Uhr in der Früh aufgestanden sind und mit der Hilfe von Stefan und Carola ihre siebzig Kühe im Stall gemolken haben, übernehmen heute Vormittag den Kombüsendienst, um das Frühstück für die Familie vorzubereiten. Es entpuppt sich wohl eher als ein „Frühmittag“, wie Oliver es bezeichnet, denn Neoanglizismen wie „Brunch“ und Co. sind ihm verhasst, solange es für irgendetwas ein passendes deutsches Wort gibt. „War wirklich wieder eine gelungene Feier“, sinniert er, als er sich an den Tisch setzt, wo die anderen Familienmitglieder sich über die aufgekrossten Brötchen, den Schinkenspeck und gegrillte Würstchen mit Spiegel- oder Rührei sowie den Milchkaffee hermachen.