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Als sie das Handy nach dem Gespräch wieder weglegt, sieht sie Melanie besorgt an. „Keine Spur von Thomas, auch die Eltern sind sehr beunruhigt und haben schon überall herumtelefoniert. Sie haben inzwischen mit deinem Vater gesprochen. Es scheint, Thomas ist wie vom Erdboden verschwunden.“ Dann klingelt ihr Handy und sie nimmt Waldis Anruf entgegen.

„Hallo, meine liebe Schnuggelfrau, ist’s noch okay, wenn ich vorbeischaue?“

„Sicher, Waldi, komm schnell. Melanie ist bei mir, sie scheint ein Problem zu haben.“

Eine halbe Stunde später sitzen die drei zusammen bei Georgios Taverna Sirtaki, ihrem Griechen um die Ecke. „Also, Mädels, heute bitte, bitte keinerlei Beschränkungen bei der Bestellung“, kündigt Waldi an. „Ihr seid selbstverständlich Gäste des frischgebackenen Ersten Kriminalhauptkommissars Mohr!“

„Auf dich, lieber Waldi, und herzlichen Glückwunsch zum Aufstieg!“, zwitschert Melanie.

Nili erhebt sich, geht um den Tisch herum, zieht Waldi am Revers seines Sakkos hoch und die beiden geben sich einen langen – einen sehr langen – Kuss. „Alles, alles Gute, mein Liebster!“, flüstert sie ihm ins Ohr. Dann holt sie ein kleines Päckchen aus der Tasche und überreicht es ihm. Neugierig öffnet er es und ist begeistert von der hübsch ziselierten, silbernen Krawattenklammer mit dem Relief der beiden Llamatiere. „Ich habe sie in La Paz für dich gekauft, Waldi, und heute ist wohl die richtige Gelegenheit, um sie dir zu überreichen. Der Juwelier schwor mir, er habe sie aus einem von ihm selbst aus Spanien zurückgekauften Barren jenes Silbers gefertigt, das ehemals die von den spanischen Conquistadores gepeinigten Indios mit bloßen Händen aus dem ‚Reichen Berg‘ in Potosí herausgekratzt hatten. Trage sie mit Gesundheit, Waldi!“

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