Читать книгу Geschwisterliebe. Der 31. Kappe-Fall. Kriminalroman (Es geschah in Berlin 1970) онлайн
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«Das ist absolut sicher. Du gibst mir deinen Pass. Dafür zahle ich dir fünfhundert Mark, in bar auf die Hand», erklärte der Anzugträger mit gedämpfter Stimme seinem Gast, der ihn zweifelnd anstarrte.
«Und wat sag ick den Bullen?»
«Na, einer deiner Schnapsbrüder hat dir die Brieftasche geklaut. So was kommt doch ständig vor. Du erhältst einen neuen Ausweis. Das war’s. Leichter lässt sich Geld nicht verdienen.»
Der Mann, dessen Leben seit geraumer Zeit nicht mehr in geordneten Bahnen verlief, betrachtete gierig sein Bier und schüttelte nachdenklich den Kopf. «Ick weeß nich. Kommt mir unjesetzlich vor. Dit is doch illejal, oder? Da komm ick bestimmt in ’ne Bredullje. Abjesejen davon, kann ick mir ja nich vorstellen, dass eener im Osten die gleiche Visage hat wie icke.»
«Das lass meine Sorge sein!»
Enttäuscht schaute der Mann auf sein leeres Schnapsglas. Bedauernd trank er einen kräftigen Schluck Bier. Plötzlich hellte sich sein Gesicht auf. «Du machst wat mit dem Bild, wa? Dit tauschste aus, oder?» Er zog seinen Pass aus der Innenseite des heruntergekommenen Jacketts und betrachtete das Foto. Da sah er noch gut aus, vier Jahre jünger und nicht so verhärmt wie jetzt. Sichtbar ratlos strich er mit dem Finger über die Hohlniete und ließ ihn anschließend über das Glas kreisen. «Een bisschen muss ick noch nachdenken!», sagte er fordernd. «So janz überzeucht bin ick noch nich, vastehste?» Erneut hob er das Bierglas, prostete einem imaginären Kumpan zu und kippte das Schultheiss in sich hinein.