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»Sitzen Sie gelegentlich auch dahinten?« Ferdinand zeigte stromabwärts, zu der Biegung, wo sich das Gestrüpp mit dem Leichnam befand.

»Dort?« Die Frage klang wie: Sind Sie noch bei Sinnen? Der Alte schlug prompt die Hand vor den Mund.

Ferdinand reagierte mit einem scharfen Blick.

»Es ist nur so«, half der Jüngere seinem Kompagnon, »dass dort unten der Fluss schmaler und daher die Strömung stärker wird. An dieser Stelle beißen die Fische nicht. Da treffen sich eher Liebespaare. Oder Ihresgleichen, wenn es einen Disput auszutragen gilt.«

Ferdinand hatte von den Duellen gehört, die zwar illegal, aber zumeist geduldet waren. Dass in unmittelbarer Nähe eines beliebten Ortes für die Zweikämpfe ein toter Offizier lag, ließ den Leichenfund in einem neuen Licht erscheinen.

Vier

13. Januar, 4 Uhr nachmittags

Zu Gesprächen in das Bureau des Schuldirektors ging Oberst-Lieutenant Christian Philipp von Gontard auch nach all den Jahren an der Lehranstalt immer noch mit einem Gefühl der Unsicherheit. Das galt insbesondere, wenn Generalmajor von Schnöden ihn so überraschend zu einem Termin einbestellte. Gontard hatte sich nichts zuschulden kommen lassen. Selbst besonders dumme Studenten wie der dicke von Ahlewitz konnten sich kaum über eine ungerechte Behandlung beklagen. Andererseits ließen sich ostpreußische Junker bei der Unterstützung ihrer degenerierten Nachkommen nicht lumpen. Erwartete Gontard eine Warnung? Wollte von Schnöden den väterlichen Freund spielen, der auch nichts für die Dummheit in der Welt konnte, ihn aber um Obacht im Umgang mit den Strohköpfen bat? Für solche Albereien fühlte Gontard sich zu alt. Daher klopfte er an die Tür, dass es krachte.

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