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„Dann ist ja alles geregelt“, freute sich die Oberin. „Gordon, du kannst hier bei uns übernachten. Morgen früh darfst du Schwester Christin dann mitnehmen.“

Abschließend drückte sie der kleinen Nonne das Dossier in die Hände.

Diese schlug die erste Seite auf und sah dort ein Bild von ihrem neuen Patienten Brandon Stonewall. Sie erblickte einen großen, schlanken, jungen Mann, gutaussehend, dunkelhaarig, mit strahlend blauen Augen und kleinen Lachfältchen im Gesicht. Sie fühlte sich so angerührt von diesem Foto, dass sie sich setzen musste. Unentwegt starrte sie auf das Bild, als die Mutter Oberin sie fragte: „Ist irgendetwas nicht in Ordnung, Christin? Sie sehen ja auf einmal so blass aus.“

„Nein, Mutter, es ist nichts“, antwortete sie lächelnd, schlug die Mappe zu und erhob sich.

„Ich lese es in meinem Zimmer zu Ende“, teilte sie ihr mit und verabschiedete sich.

„Ich wusste gar nicht, dass du so junge Schwestern hier als Nonnen hast“, wunderte sich Gordon.

„Sie war ein Findelkind. Sie lag einst zu Weihnachten, in der Heiligen Nacht, in der Krippe unserer Kapelle. Ein Neugeborenes, nur in ein Badetuch gehüllt. Unsere Kapelle wurde zu dieser Zeit noch nicht beheizt, deshalb war es sehr kalt dort und das Kind erkrankte anschließend sehr schwer, so dass keiner mehr glaubte, dass es überleben würde. Aber, wie durch ein Wunder, wurde sie gesund. Sie ist hier im Waisenhaus aufgewachsen und hat sich dann mit fünfzehn Jahren entschieden Nonne zu werden. Christin hat fleißig gelernt und ist eine meiner besten Pflegekräfte, was die Krebspflege betrifft. Deshalb erlaube ich ihr auch über Nacht und, wenn es sein muss, über mehrere Monate bei schwerkranken Patienten zu bleiben. Ich kann ihr fest vertrauen, wenn sie eine Tätigkeit über lange Zeit außerhalb der Klostermauern beansprucht, denn sie ist vor allem äußerst stark im Glauben“, erklärte die Oberin.

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