Читать книгу Der Tanz des Mörders. Kriminalroman онлайн
26 страница из 73
»Mrs Summers?«
Langsam trat er näher. Einer der Hunde gab ein leises Winseln von sich.
Colin hatte schon viele Krimis im Fernseher verfolgt und oft schien ihm der Moment, in dem die Leiche entdeckt wurde, schlecht umgesetzt worden zu sein. Doch jetzt spielte es sich alles genau so ab, wie er es schon aus der Zuschauerperspektive erlebt hatte. Er sah und roch das Blut, bemerkte die schreckgeweiteten, leblosen Augen und fühlte, wie sein Gehirn in einen Stand-by-Modus wechselte. Er vergaß zu atmen. Er vergaß zu blinzeln. Und in dem Moment, in dem sein Körper sich wieder seiner Pflichten erinnerte, schrie er, wie er seit Kindertagen nicht mehr geschrien hatte.
Er schrie noch eine Weile weiter, bis er begriff, dass niemand da war, um ihn fürsorglich in die Arme zu schließen und ins Freie zu führen. Irgendwann verstummte er und starrte auf das geronnene Blut auf Hals und Bluse, starrte auf die Mordwaffe, die noch immer in Mrs Summers’ rechtem Ohr steckte. Der rote Zeiger stand auf Huhn. Mrs Summers’ seltener Ohrschmuck war ein Bratenthermometer, das tief in ihren Schädel eingedrungen war, und die gut zehn Zentimeter lange Metallspitze kratzte vermutlich gerade an einer Gehirnwindung.