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Siegfried war aber gar nicht arrogant gewesen. «Junges Fräulein, bitte erschrecken Sie nicht!», hatte er gesagt, kurz bevor er ihr auf die Schulter tippte.

Heftig erschreckt hatte sie sich trotzdem. Ob es wegen der unverhofften Ansprache war, wegen seiner sanften Stimme oder weil er mit seinem Anzug und dem gestärkten weißen Hemd eindeutig als einer der Privilegierten zu identifizieren war, konnte sie später nicht mehr sagen. Sie wusste nur, dass sie ihn mit einem unsäglich einfältigen Blick angesehen hatte. Ihr hatte sogar der Mund leicht offen gestanden.

«Diese Spange dürfte Ihnen gehören», hatte er damals zu ihr gesagt.

Mina hatte sich irritiert ins Haar gegriffen, denn sie hatte gar nicht bemerkt, dass sich die schöne Haarspange, Mutters Geburtstagsgeschenk, aus ihrem Haar gelöst hatte. Sie hatte genickt, stumm wie ein Fisch. Gut, dass Charlotte mich so nicht sieht, hatte sie noch gedacht, denn die Freundin hätte sehr gelacht. Dass Mina einmal die Worte fehlen würden, das hatte sie selbst ja bis zu jenem Moment nicht für möglich gehalten.

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