Читать книгу Unschuldsengel. Kappes neunter Fall. Kriminalroman (Es geschah in Berlin 1926) онлайн
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«Det ham Se wohl schon öfter jemacht, so geschickt, wie det jing.» Genüsslich hatte sie Siegfried Plath dabei betrachtet, wie seine Ohren sich leicht ins Rötliche zu verfärben begannen.
«Bitte, denken Sie nicht schlecht von mir! Ich habe eine jüngere Schwester. Der habe ich oft beim Frisieren geholfen», erklärte er.
«Jüngere Schwestern hab ick ooch jenuch», sagte Mina und dachte unmittelbar danach, dass es dumm war, so etwas zu sagen. Sie sollte sich nicht gleich als Mitglied einer kinderreichen und damit armen Familie zu erkennen geben!
Doch der junge Mann hatte diesbezüglich entweder keine Vorurteile, oder er war noch immer zu nervös, um zu begreifen, was sie gerade gesagt hatte. «Halten Sie mich bitte nicht für unverschämt!» Siegfried Plath knetete seine Hände und sah eine Weile zu lange auf seine Schuhspitzen, bevor er Mina wieder ins Gesicht schauen konnte. «Ich würde mich sehr freuen, wenn ich Sie dereinst wiedersehen könnte.»
An Mina hatte noch nie jemand Worte wie dereinst gerichtet, aber es hätte ihr auch genügt zu wissen, dass der Fabrikantensohn Siegfried Plath sie offenbar wieder zusehen wünschte.