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Auch heute sieht er ruhig ihrem Todeskampf zu, wäscht sich dann sorgfältig das Blut von den Händen, zieht sich an und verlässt die Wohnung für immer. Er wird sich keiner Frau mehr nähern. Den Engel, den er suchte, gibt es nicht.

ZWEI

«FROLLEIN, hier könn’ Se nich einfach stehnbleiben! Se wolln doch wohl Ihr junget Lehm nich einfach wegwerfen!» Ein schnauzbärtiger Schutzmann zog Wilhelmina Kowalewski energisch von der Straße auf das Trottoir zurück. Der Fahrer einer Daimler-Limousine betätigte wütend die Hupe. «Ham Se die vielen Automobile nich bemerkt? Sind wohl nich von hier, wie?»

Das junge Mädchen schüttelte den Kopf. Mina, wie ihre Familie und die Freundinnen sie nannten, stammte aus Grube Ilse Bückgen und hatte gerade «nach Berlin gemacht». So sagte man bei ihr zu Hause in der Niederlausitz, wenn jemand in die Hauptstadt zog, um dort zu arbeiten und sein Glück zu versuchen. Bislang hatte sie Automobile lediglich von weitem und auch nur in geringer Zahl gesehen. Hier am Potsdamer Platz strömte jedoch eine wilde Mischung aus offenen und geschlossenen Automobilen, aus Pferdefuhrwerken und Fahrrädern holpernd in alle Richtungen rund um den in der Mitte platzierten Verkehrsturm.

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