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Im Jahre 1851 hatte es Louis Krimnitz schon zu einem zweistöckigen Haus in der Cöpenicker Straße gebracht, das unten sein Bureau beherbergte, während sich oben die Wohnräume, das Schlafzimmer, die Küche und die Kammer für das Dienstmädchen befanden. Geheiratet hatte er auch, doch seine Frau war ihm schnell weggestorben. Schon das erste Wochenbett war für sie zu viel gewesen. Wenn Krimnitz nun eine Gesellschaft gab, musste seine Schwägerin einspringen.

Und oft lud er zu kleinen Feiern ein, denn er wusste, dass er lukrative Aufträge nur dann bekam, wenn er einflussreiche Leute kannte. So hatte er die bewundernswerte Eigenschaft entwickelt, sich Männern von Rang zu nähern und ihr Gefallen zu finden. Er war ein Schmeichler und Ohrenbläser, wie ihn viele brauchten, um sich wichtig und bedeutsam zu finden. Bald war er für ihr Selbstbild unentbehrlich, und sie lohnten es ihm, indem sie ihn denen ans Herz legten, die Bauaufträge zu vergeben hatten.

Dennoch plagten Krimnitz zu Beginn des Jahres 1856 erhebliche finanzielle Sorgen. Eine solche Pechsträhne hatte er noch nie erlebt. Für eine Fabrikantenvilla in Cöpenick hatte er bereits erhebliche Vorleistungen erbracht, als der Bauherr insolvent geworden und ins Gefängnis gewandert war. Ein Händler aus Schlesien hatte ihn hereingelegt und Marmor von so minderer Qualität geliefert, dass der schon Risse bekam, wenn ein Kind auf die verlegten Platten trat. Dazu war ihm in Teltow ein Fabrikschornstein umgestürzt und hatte die Dächer mehrerer Häuser durchschlagen. Da sein Polier geschludert hatte, zahlte seine Versicherung nicht, und er musste für den Schaden selber geradestehen. Seine Kassen waren nun leer, und Kredite bekam er keine mehr, denn sein Grundstück war schon über Gebühr mit Hypotheken belastet. Von den Schulden, die er bei privaten Banquiers hatte, gar nicht zu reden. Was ihm jetzt allein noch helfen konnte, war ein großer Auftrag, bei dem ihm der Bauherr einige Silbergroschen vorschoss.

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