Читать книгу Das Duell des Herrn Silberstein. Roman. Doku-Krimi aus dem Berlin des 19. Jahrhunderts онлайн
13 страница из 98
»Nu, das meiste wird Juristisches sein. Das zählt nicht.« Jason Silberstein ließ sich nicht beirren. »Und mein Bruder hat auch nichts Schöngeistiges im Schrank, sondern nur allerlei übers Bauen und die verschiedenen Baustile, während die Herren, die sich Kaufmann und Banquier nennen, ja unter Büchern etwas ganz Spezielles verstehen, sicherlich nicht den Werther.«
Sowohl Tharah Seligsohn als auch Meir Rosentreter wehrten sich gegen diese Unterstellung, nutzten aber die lästerliche Bemerkung sofort, um auf Geschäftliches zu sprechen zu kommen. Mit anderen Worten: Sie begannen alle drei, heftig zu klagen – der Hausherr über den märkischen Landadel, der für seine Begriffe viel zu knauserig war, Friedrich Silberstein über die mangelnde Baulust der Berliner Bürger und Meir Rosentreter über die viel zu niedrigen Zinsen.
»Uns allen könnte geholfen werden«, sagte Tharah Seligsohn. »Man bräuchte nur das zu tun, was ich euch schon seit langem vorschlage: Baut eine neue Synagoge in Berlin! Der eine entwirft sie, der andere bringt das Geld dafür zusammen. Und ich liefere die Stoffe für die Vorhänge und die Kleidungsstücke für Raw, Chasan und Schamasch.« Für Rabbiner, Kantor und Synagogendiener also.