Читать книгу Schwarzes Geld für schwarze Schafe. Steuerberater-Krimi онлайн
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„Für den Kaffe”, begann er schleppend, „da haben wir tatsächlich ein Budget. Der gehört bei uns zum Geschäft, gewissermaßen. Unterstützt den Aufbau einer erlaubenden Atmosphäre. Lockert Blockaden bei Vernehmungen und Protokollierungen. Dafür gibt es sogar ein Kontingent Zigaretten. Hilft natürlich nicht bei jedem. Und ist auch nicht typisch für jede Dienststelle, aber wir handhaben das so. Betrieblich notwendige Verbrauchsgüter könnte Ihr Fachbegriff dafür lauten.”
Es war weder eine Frage, noch eine wichtige Feststellung, also korrigierte ich ihn nicht, sondern nickte ihm nur aufmerksam zu. Da musste doch noch etwas kommen – und es kam:
„Und was das zu Hause betrifft. Das war einmal. Ich wohne seit drei Monaten in einem 1-Zimmer-Appartement. Tja, lieber Herr Schäfer, da sind wir wohl Schicksalsgenossen. Nur, dass wir keine Kinder haben. Aber glauben Sie nicht, dass es deswegen leichter ist. Auch meine Frau wollte oder konnte mich nicht mit meinem Beruf teilen. Zu viele Überstunden, zu viele plötzliche Einsätze. Vor allem aber zu viel Angst. Wir dienen ja nur noch als Blitzableiter für die aufgestauten Aggressionen eines Teiles unserer Gesellschaft, der die jahrzehntelang verschleppten Strukturreformen auszubaden hat, aber letztlich nicht kriminell wird.