Читать книгу Experiment Ella онлайн
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„Der Schnaps hat dich glatt aus den Schuhen gehauen.“ Verdammt, er versuchte, der Situation eine komische Note zu verleihen, sie sollte nicht merken, dass Ella ihm einen Heidenschreck eingejagt hatte. Es hätte nicht viel gefehlt und sie wäre mit dem Kopf aufgeschlagen. Langsam kehrte die Farbe in Ellas bleiches Gesicht zurück. So gut konnte keiner schauspielern. Bis eben war er sich nicht sicher, ob sie auf Sauers Seite war und zu seiner Truppe gehörte. Ein weiterer seiner Tests. Aber das hier wäre beinahe schiefgegangen. Ella war wie ein gefällter Baum umgekippt. Entweder war sie wütend über seine taktlose Bemerkung oder zu durcheinander, um etwas zu erwidern. Er brauchte Zeit und eine Möglichkeit mit ihr zu reden, ohne dass einer mithören konnte. Natürlich könnte er erneut versuchen, von hier zu verschwinden. Ohne ihn, was hätte sie da für eine Chance? Sie war viel zu schwach und zart, um sich auch nur gegen einen dieser Kerle auflehnen zu können. Außerdem hatte sie etwas an sich, das ihn neugierig machte. Sie war ungewöhnlich, und irgendwie fand er sie niedlich. Nein, das traf es nicht wirklich. Er fand sie interessant. Ob das bereits die Wirkung auf eines der verabreichten Medikamente war? Sauer hatte irgendwann einmal erwähnt, dass sie genügend Mittel zur Verfügung hatten, um ihn gefügig zu machen. Eigentlich hatte er in diesem Zusammenhang nur an das Ruhigstellen gedacht. Mittlerweile war er sich da nicht mehr so sicher. Ein Mann in seiner Situation sollte doch eigentlich andere Gedanken haben. Er war sich bisher noch nie schwanzgesteuert vorgekommen, aber er hatte trotz des Schrecks eine Latte. Verdammt, er würde sich doch durch diese Sexdrogen nicht beeinflussen lassen, oder etwa doch? Da müsste schon etwas anderes passieren. Wenn er sie sich nackt vorstellte vielleicht, aber nur der betörende Geruch von Flieder beförderte sein Gehirn eigentlich nicht umgehend in seinen Schwanz. Ja, sie war schön. Aber eine Frau musste ihn normalerweise auf mehr als eine Art ansprechen. Jedenfalls, bevor er sich und alles andere vergaß. Ihm müsste es momentan einzig und allein darum gehen, von hier zu verschwinden. Wenn es einen Weg gab, dann fand er ihn. Und ob Ella nun in diesen Plan passte oder nicht, er würde sie nicht einfach zurücklassen. „Wir werden einen Weg hier raus finden“, flüsterte er ihr ins Ohr, bevor er sie langsam zurück auf die Füße stellte. Sie schwankte noch ein wenig, als er sie losließ. Und obwohl es nicht in seine Pläne passte, musste er sich eingestehen, dass sich sein Beschützerinstinkt regte. Wenn er sie jetzt damit überfuhr, in einem Zimmer untergebracht werden zu wollen, könnte sie auf eine von zwei Arten reagieren: Entweder sie wurde zickig, weil sie ihn für einen schwanzgesteuerten Macho hielt, der an nichts anderes dachte, als es ihr ordentlich zu besorgen. Oder sie hatte sich darüber selbst schon den Kopf zerbrochen und wusste, dass sie nur so eine Chance hatten, einen Plan auszuhecken. Sauers Hüsteln riet ihm, eine Entscheidung zu treffen. Fest sah er Ella in die Augen.