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»Vielleicht«, sagte Richard, »ist Juri Katzenjacob tatsächlich jener, welcher … Ich meine …«
»Der Parapsychopath, der das Kalteneck-Experiment bestanden hat? Nee, Richard!« Ich durchpflügte mein zerrupftes Gedächtnis. »Er war der Maler. Er hat die Klotüren bepinselt.« Ich kam in Fahrt. »Als er fertig war, so gegen 16 Uhr 30 oder 17 Uhr, hat ihn die Neugierde gepackt, oder er wollte sich verabschieden, und er ist raufgegangen ins Institut. Dort schien niemand mehr zu sein. Doch dann hat er Licht in Rosenfelds Büro gesehen. Ende Januar war es dunkel um diese Zeit. Er ist hineingegangen und hat … Ja, er hat Rosenfeld leblos auf dem Boden liegen sehen, und sein Interesse für das Innenleben organischer Körper hat ihn übermannt. Um sicherzustellen, dass Rosenfeld tot ist, hat er ein Kabel aus dem Computer gerissen und ihn gewürgt. Vielleicht hat er das mit Katzen und Hunden auch so gemacht. Es ist ein Ritual. Der Akt des Tötens am Toten, dann die Eingeweide herausholen, das Herz für eine spätere Sonderbehandlung sichern. Und zum Schluss Augen und Maul verschließen und mit einer Nadel pfählen, Kies verstreuen, damit aus dem Malträtierten kein Nachzehrer wird, der sich an ihm, Katzenjacob, rächt. Erst hinterher ist ihm klar geworden, dass Rosenfeld ein Mensch und kein Fuchs am Straßenrand war und es für ihn diesmal brenzlig wird. Daraufhin hat er wie ein gewöhnlicher Verbrecher versucht, Spuren zu verwischen. Aber wie alle hatte er keine Vorstellung davon, was die Spurensicherung bei der Polizei heute leistet. Zur Herkunft der Kiessteine hat er sich nicht geäußert, nehme ich an?«