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Niemand, dachte er, bewältigt den Wechsel zwischen dem elegisch gestrichenen Legato und dem harten Pizzicato so geschmeidig wie Andrej Majinski. Der russische Cellist lief in seiner Interpretation wieder einmal zur Höchstform auf.

Für Martin Kurkov war dies aber nicht bloß Genuss, sondern ein wichtiger Teil seiner persönlichen Imagepflege als Kunstmäzen. Er saß seitlich – in unmittelbarer Nähe des Podiums – vor einer der breiten Fensterflächen, durch die man auf den abendlichen See hinaussah, und lauschte mit hingebungsvoller Miene den Klängen. Jeder sollte sehen, dass er ein Kenner klassischer Kompositionen war. Schon der Name seiner Bank, die er von der Schweiz aus leitete, spiegelte dies in ihrem Namen wider: Art Union Bank. Damit wollte er die Verbindung von Kunst und Geld, von geistiger Erbauung und materieller Dominanz betonen – beides Pfeiler seiner Weltanschauung. So investierte er, neben seinem Engagement für Musik, auch mit Vorliebe in Werke der bildenden Kunst und wusste deren Wertsteigerung sehr zu schätzen. Waren die Künstler jung und unbedeutend, erwarb man ihre Bilder für ein Butterbrot, lagerte sie einige Jahre ein und ließ sie dann um ein Hundertfaches bei Christie’s in London versteigern. Künstler, die den erwarteten Marktwert nicht erreichten, blieben hingegen im Depot, wobei es vorkommen konnte, dass dort ein verheerendes Feuer ausbrach. In einem solchen Fall erstattete die entsprechend hohe Versicherung zumindest einen Teil des unwiederbringlichen Verlustes.

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