Читать книгу Auge um Auge. Der 23. Kappe-Fall. Kriminalroman (Es geschah in Berlin 1954) онлайн
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Zu dieser Frage wollten alle etwas beisteuern. Hermann Kappe hatte in solchen Momenten einige Mühe, die Mitglieder seiner Sippe auseinanderzuhalten, und deshalb schon mal vorgeschlagen, sie wie beim Fußball mit Rückennummern zu versehen. Beim Abendessen kam er wieder gehörig durcheinander. «Klaus, gibst du mir bitte mal die Butter rüber?»
«Onkel Hermann, ich bin doch Lothar!»
Peinlich, insbesondere für einen Kriminalbeamten! Sofort spottete sein Bruder Oskar, er solle bloß nicht mal den Täter mit dem Opfer verwechseln. «Und das so kurz vor deiner Pensionierung!»
«Das war ein Tritt ins Fettnäpfchen!», rief Klara, denn sie wusste nur allzu genau, wie ungern ihr Mann an dieses Thema erinnert wurde. Kappe hatte schwer daran zu knabbern, dass man ihn am 31. Juli dieses Jahres in den Ruhestand schicken würde. Gnadenlos und trotz aller seiner Verdienste.
Seine Cousine Hertha Börnicke, mit ihren 61 Jahren auch nicht viel jünger als er, wollte ihr Einfühlungsvermögen beweisen und meinte, es sei bestimmt schwer auszuhalten, wenn man plötzlich zum alten Eisen gehöre. Auf dieses Stichwort hin begann man nun, Witze über alternde Männer zu erzählen.