Читать книгу Berliner Filz. Der 27. Kappe-Fall. Kriminalroman (Es geschah in Berlin 1962) онлайн
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Kelly war eine Studentin aus Columbus, Ohio, und Arys wie Pandelwitz wären nur allzu gern mit ihr ins Bett gegangen, zögerten aber mit ihren Annäherungsversuchen, um ihre Männerfreundschaft nicht zu belasten. Jeder von ihnen beließ es deshalb bei heimlichen erotischen Fantasien.
Kelly sprach perfekt Deutsch, allerdings mit einem putzigen Akzent. «Ich schildere euch erst einmal die Örtlichkeit. Also, der S-Bahnhof Wollankstraße sitzt auf Gewölbebögen. Er liegt auf Ost-Berliner Gebiet, kann aber nur von West-Berlinern benutzt werden. Vieles ist eben absurd heutzutage. Nun sind unsere Kommilitonen auf die Idee gekommen, in die ungenutzten Gewölbe einzudringen und von dort aus einen Tunnel nach Ost-Berlin zu graben, zu einem Keller in der Schulzestraße. Schön und gut, drei Wochen lang haben sie im Januar gegraben – und aus der Traum! Warum? Weil der Tunnel unter dem Bahnsteig eingebrochen ist. Auf dem Bahnsteig war ein Krater entstanden, Sand ist nachgerutscht.»
«Weil sie die Vibrationen nicht einkalkuliert hatten, die durch die fahrenden Züge entstehen», fügte Koch hinzu. «Das hätte nicht passieren dürfen. Reichsbahner haben alles entdeckt, dann hat die Transportpolizei die Ermittlungen übernommen, und die Presse in der Zone konnte wieder einmal behaupten, der Westen habe versucht, Agenten einzuschleusen. Es gab eine große Pressekonferenz des Ministers für Verkehrswesen.»