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Ihre Erschöpfung wuchs von Minute zu Minute, die Arme schmerzten. Lange waren diese Strapazen nicht mehr auszuhalten. Aber hörten sie auf zu paddeln, waren sie im Nu ein Opfer der Wellen.

Sie fühlten es: Der Tod war nahe. Günther Kühn konnte an nichts anderes mehr denken. Wir sind alle des Todes. Sei des Todes eingedenk! Tod, wo ist dein Stachel? Hölle, wo ist dein Sieg?

Wieder beteten sie.

«Wende dich, Herr, und errette meine Seele; hilf mir um deiner Güte willen!»

«Herr, erhöre die Gerechtigkeit, merke auf mein Schreien, vernimm mein Gebet, das nicht aus falschem Munde geht!»

Ihnen blieb nichts weiter übrig, als auf ein Wunder zu hoffen: dass plötzlich der Nebel aufriss und sie die Kreideküste von Møn vor sich hatten. Oder das Feuerschiff von Gedser. Oder ein Motorboot aus der BRD. Wunder gab es immer wieder …

Als sie schon glaubten, es doch noch geschafft zu haben, traf sie eine ungewöhnlich hohe Welle auf der Backbordseite und begrub sie unter sich. Eine Eskimorolle hätte sie noch retten können, aber die hatten sie nicht eingeübt.

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