Читать книгу Chronik von Eden. Armageddon-Sammelband онлайн
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»Wir danken Ihnen. Ich bin Frank, und das ist Sandra.«
»Ich bin erfreut euch getroffen zu haben« sagte der Riese, ohne den Blick von der Straße zu nehmen. »Ich bin Patrick Stark. Pfarrer Patrick Stark. Willkommen in meinem Papamobil für die Tage des Jüngsten Gerichts.«
Frank runzelte die Stirn. Ein Medaillon hing an dem vorderen Querbalken des Wagendachs. Er sah, dass es dem heiligen Judas Thaddäus gewidmet war, dem Schutzpatron der Verzweifelten und Hoffnungslosen.
Irgendwie passend, fand Frank.
»Fahren sie uns zur Kirche Groß Sankt Martin? Wir sind nämlich in die falsche Richtung unterwegs, Vater.«
Stark riss den Wagen abrupt nach links und raste eine kleine Gasse entlang. Frank und Sandra konnten sich nur mit Mühe auf ihren Sitzen halten.
»Wenn ihr den Schutz Gottes sucht, meine Kinder, dann ist eine Kirche so gut wie die andere.«
Sandra schüttelte den Kopf.
»Wir suchen keinen Schutz. Jetzt jedenfalls noch nicht.«
Sie kamen an einer Kirche an. Stark lenkte sein Papamobil in eine kleine Auffahrt direkt neben dem Kirchturm. Er drückte den Knopf für die Wegfahrsperre, zog den Schlüssel ab und stieg ächzend aus. Nach einem Rundumblick griff er sich seinen Schild und seine Whiskeyflasche. Dann blickte er Frank und Sandra mit ernster Miene an. Seine Augen verschossen zwar keine Blitze, aber Frank konnte sich lebhaft vorstellen, wie der Herr Pfarrer sonntags von der Kanzel Feuer, Pech und Schwefel gedonnert haben mochte. Er musste dabei durch seine weiße Mähne und seinen wallenden Bart gewirkt haben, als wäre sein Boss höchstpersönlich von da oben herabgestiegen, um seine Schafe zu maßregeln. Obwohl er mit Religion nicht viel am Hut hatte, fühlte Frank sich plötzlich nichtig und klein.