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Liliths – wie Lissys neuer hebräischer Name in Israel lautete – Liebesbeziehung zu Ruben blieb nicht lange ohne Folgen und so brachte sie ihren Sohn fast gleichzeitig mit der erfolgreichen Beendigung des Studiums zur Welt. Beide hatten anlässlich der Anwesenheit eines Rabbi im Kibutz noch vor der Geburt geheiratet und durften nun gemeinsam mit dem Neugeborenen von den bisherigen Junggesellen-Schlafgemächern in ihren bescheidenen Shikun – eine kleine Behausung für Ehepaare – umziehen.

Zur Erinnerung an Lissys so sehr verehrten Großvater Hans-Peter von Steinberg gaben sie dem Jungen den Namen Hanan-Peres, damit wenigstens die Anfangsbuchstaben übereinstimmten. Kurz nach der Geburt und dem Einzug in ihr neues Zuhause konnten sich beide Eltern wieder ihren Aufgaben – Ruben in der Bäckerei, Lilith mit ihren Hühnern – voll widmen. Ebenso wie alle anderen Neugeborenen im Kibutz umsorgten tagsüber geschulte Kleinkinderbetreuerinnen ihren Sprössling im Hort. Gemeinsam mit ihrem Fachkollegen Iakov und einigen weiteren Kameraden machte Lilith den Ausbau des Luls zu ihrer Lebensaufgabe. Die Stallungen wurden erweitert und den neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen angepasst. Allerdings hatte man sich gleich zu Beginn für eine artgerechte Bodenhaltung der Tiere entschieden, anstatt sie in jene engen Legebatterien zu pferchen, die gerade damals überall als State of the Art in Mode gekommen waren. Lilith sah ihre Schützlinge immer noch eher als Geschöpfe und nicht nur als nackte Brathändelspießkost oder Eierlegemaschinen an. Dennoch war ihre Arbeit und die des Teams erfolgreich, und schon bald konnte das landwirtschaftliche Gemeinschaftsunternehmen einen guten Gewinn aus der Hühnerzucht und der Eierproduktion erwirtschaften.

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