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Als Hauke und ich uns im Gebäude der Bezirkskriminalinspektion Blumenstraße beim Dienststellenleiter, dem Ersten Kriminalhauptkommissar Harald Sierck, und seinen beiden Mitarbeitern, den Kriminaloberkommissaren Sascha Breiholz und Steffi Hink, meldeten, war auch der Kieler Oberstaatsanwalt, Dr. Hinrich Harmsen, zugegen. Nachdem sich alle gegenseitig vorgestellt hatten, gab es eine umfassende Lagebesprechung, die von Waldi Mohr, der ein wenig später dazugestoßen war, geleitet wurde. Jeder Anwesende trug sein Teilwissen zu dem umfangreichen und sehr verzwickten Fall vor. Sascha und Steffi berichteten von dem tot aufgefundenen Ralph Westphal. Der Obduktionsbericht von Professor Kramm wurde vorgelesen; daraus ergab sich definitiv eine erhöhte Kokaindosis mit ungewöhnlich hoher Reinheit der Droge als Ursache für dessen Tod durch Herzversagen. Außerdem gab es deutliche DNA-Spuren auf der Kleidung des Toten, die auf wenige Stunden zuvor stattgefundenen Geschlechtsverkehr hinweisen. Wäre da nicht die kurz darauf erfolgte Festnahme der als hochgradig verdächtig eingestuften Drogenbande erfolgt und eine sehr wahrscheinliche Verwicklung wegen des Kontakts von mindestens zwei ihrer Dealer mit dem Toten gegeben, hätte man keine Handhabe zur Verfolgung eines vermeintlichen Tötungsdeliktes gehabt. Es war mein Hinweis über den Abstellort von Ralphs Fahrrad am Lübecker Hauptbahnhof, der die Spur zu der Drogenbande und letztendlich zu ihrer Festnahme führte. Die DNA wurde inzwischen identifiziert und wies eindeutig auf die festgenommene junge Palästinenserin hin. Hauke Steffens und ich berichteten von dem erfolgten Einbruch mit Fahrzeugdiebstahl, der nach Auffinden der beiden ermordeten und danach verbrannten Frauen in der Nähe Oldenmoors zufälligerweise zwei anderen Mitgliedern derselben Bande aufgrund der an diesem Tatort gesicherten Reifenspuren und Fingerabdrücke zweifelsfrei zugeordnet werden konnten. Auch die beiden Morde und die Brandlegung auf dem Bauernhof gingen auf das Konto der zwei Russen, denn die danach anlässlich der Kieler Razzia gefundene Makarov-Pistole trug die Fingerabdrücke des einen und konnte von der Ballistik zweifelsfrei dem in einem der Totenschädel gefundenen 9 mm-Geschoss zugeordnet werden. Schmauchspuren auf seiner Kleidung verdichteten dieses Indiz. Auch eindeutige Spuren von Superbenzin, das als Brandbeschleuniger verwendet wurde, hafteten an der Kleidung beider Verdächtigen. Oberstaatsanwalt Harmsen dankte uns allen für die gute Arbeit und äußerte sich über das zustande gekommene Resümee sehr zufrieden. Die zusammengetragenen Indizien reichten wohl für eine Anklage der beiden Russen wegen Einbruchs, Autodiebstahls und Mordes aus. Natürlich konnten auch die von Waldi Mohr aufgelisteten Funde an Drogen, Geld und Waffen im Versteck der Drogenbande zweifelsfrei all deren Mitgliedern zur Last gelegt werden. Schwieriger sei es allerdings – ohne eindeutige Geständnisse der Täter –, deren Verwicklung in einen willig herbeigeführten Tod des Ralph Westphal nachzuweisen. „Das ist wohl Ihre nächste Aufgabe, Frau Oberkommissarin Masal. Wie ich höre, besitzen Sie wertvolle Sprachkenntnisse, um vielleicht zwei der Festgenommenen zum Reden zu bringen. Vor allem wollen wir auch herausfinden, wer der festgenommene Lateinamerikaner wirklich ist und wie er in die Angelegenheit verwickelt ist. Fangen Sie am besten mit diesem Kerl an, lassen wir die Frau noch ein wenig schmoren. Sie dürften an diese schon wegen ihrer sie belastenden DNA an Westphals Kleidung sowieso leichter herankommen. Versuchen Sie es, viel Glück dabei!“

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