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Auch Lissy trägt einiges bei, denn sie erzählt von Erfahrungen und Erlebnissen aus ihrer Kindheit und Jugendzeit.

„Was ich daraus insgesamt entnehme, ist, dass die von den sogenannten Weißen seit der spanischen Kolonialzeit geschundenen und über zwei Jahrhunderte bewusst niedrig gehaltenen Indios und Cholos verständlicherweise einen starken Groll und Rochus gegenüber allen Hellhäutigen In- oder Ausländern hegen“, fasst Nili als Fazit dieser Berichte zusammen. „Das dürfte nicht nur in Bolivien, sondern auch in Perú und Colombia nicht anders sein. Die dort nach wie vor bestehenden krassen Vermögensunterschiede zwischen Arm und Reich – ohne dazwischen eine ausreichende und gewachsene Mittelklasse als Balance – schüren gleichwohl Ablehnung und Antipathie der ‚Nichthabenden‘ gegen den oft protzigen Wohlstand der ‚Habenden‘. Deswegen ist es auch nicht verwunderlich, dass nun auch in Bolivien, wie zunächst Castro in Cuba, danach Chavez in Venezuela und seit einigen Jahren Boliviens Evo Morales’ sogenannte ‚Demokratiebewegung‘ eine solche Beliebtheit bei der indigenen Bevölkerung genießt. Aber gerade der Letztgenannte ist es doch, der sich hauptsächlich deren Rückhalt und Unterstützung mit der Legalisierung und Förderung des Coca-Anbaus erkauft hat. Nicht genug, dass die Gesundheit der eigenen Bevölkerung durch das regelmäßige Kauen der Blätter erheblich beeinträchtigt wird, verseuchen sie auch noch ihre eigene Umwelt durch die unsachgemäßen chemischen Manipulationen, um aus diesen Blättern das Kokain zu extrahieren! Und dieses Gift wird dann tonnenweise zu uns verfrachtet. Denke ich darüber nach, komme ich mir langsam wie ein Don Quijote im Kampf gegen die Windmühlen vor, denn solange bei uns ein Markt für diesen Schmutz vorhanden ist, werden sie ihn weiterhin liebend gern beliefern!“

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