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«Ich bleibe lieber hier am Rand!», rief Kappe dem Sohn zu, der sich rücksichtslos durch die Reihen drängte.

Dem schien das recht. «Ich muss nachher noch mit dir sprechen!», rief er bloß zurück.

Auf Kappes Zureden rückten zwei betagtere Herren wohl oder übel etwas zusammen. Fürs Erste zufrieden, ließ Kappe sich in der engen Lücke nahe dem Aufgang nieder und sah sich erst einmal um.

Das weite Rund der Waldbühne, 1936 ursprünglich für die Nebenveranstaltungen der Olympiade am Hang der Murellenschlucht errichtet, füllte sich allmählich. Obwohl sich die Eintrittspreise hier nicht jeder leisten konnte, sahen sich 18 000 Besucher die Kämpfe an, wie Kappe am nächsten Tag aus der Zeitung erfahren würde.

Von dem Genuss, den er sich versprochen hatte, spürte Kappe vorerst wenig. Der Lärm tobte ohrenbetäubend, und die schmale Sitzfläche verriet schon jetzt ihre Härte. Das zusammengefaltete Regencape machte es kaum besser. Die beiden Alten neben ihm, die er bei näherer Betrachtung zu seinem stillen Schrecken als etwa gleich alt mit sich selbst einschätzte, räsonierten darüber, dass die Engländer das ans Stadion anschließende Maifeld und größere Areale des Olympiageländes als Standort für ihr Hauptquartier beanspruchten, während die Amis in Dahlem residierten, wo sowieso nur hohe Nazis gewohnt hätten. Ein paarmal wandten sie sich beifallheischend an Kappe, der es jedoch vorzog, nur Undeutliches zu murmeln. Er war froh, einigermaßen entfernt von Karl-Heinz und dessen Clique zu sitzen, die sich schon jetzt durch freche Zurufe und auffälliges Gehabe bemerkbar machte. Keiner von denen sah aus, als verdiene er sein Geld mit geregelter Arbeit. Ein paar dicke Schiebertypen taten so, als gehörten sie nicht direkt zu dem auffälligen Haufen, zogen aber wahrscheinlich die Strippen bei den dunklen Geschäften, an denen sich die Jüngeren die Finger verbrennen durften.

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