Читать книгу Heißes Geld. Der 22. Kappe-Fall. Kriminalroman (Es geschah in Berlin 1952) онлайн
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Schuld an der Verhaftung von Marggraf, dem eigentlichen Kopf des Unternehmens, war Panitzke – oder vielmehr dessen Umgang mit dem Brenner. Er sparte beim Sauerstoff, und die Flamme hinterließ eine Rußspur. Wenn man nicht aufpasste, geriet der Tresorinhalt in Gefahr. Genau das war beim letzten Bruch in der Wrangelstraße passiert, wo Panitzke einen Panzerschrank geöffnet hatte. Ein Teil der Beute – 22 000 West- und 26 000 Ostmark, die Wochenendeinnahmen eines geschäftstüchtigen Fleischermeisters – hatte Brandspuren davongetragen. Ausgerechnet der mit allen Wassern gewaschene Erich Marggraf war so unvorsichtig gewesen, gleich am Montagmorgen mit einem Bündel angesengter Scheine auf dem Postamt W 15 zu erscheinen. Die Bullen hatten erstaunlich schnell reagiert und ihn hoppgenommen. Ein herber Rückschlag für das große Unternehmen, zu dessen Finanzierung der Bruch in der Wrangelstraße hatte dienen sollen.
Unverständlicherweise war gleich danach Addy Groß verschüttgegangen und mit ihm das komplette Schneidgerät für die Charlottenstraße. Eigentlich ein Grund mehr, das ganze Vorhaben abzublasen. Hätten die übrigen Beteiligten gewusst, dass die Kripo bei Addy die Skizze des Tresorraums mit der Ansatzstelle für die Bohrung gefunden hatte, wäre es wahrscheinlich dazu gekommen. Doch das Geld lockte. Max Mikulla, Altmeister der internationalen Schränkergilde, riet zum Weitermachen. Für den Einsatz vor Ort war er zu alt, er half aber mit seinen Erfahrungen.