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Innerlich verfluchte Hildegund die beiden. Sie nahmen sich alle Zeit der Welt und trödelten herum. Hildegund wollte sie auf keinen Fall überholen. Das hätte allemal ein Gespräch provoziert, und dem wollte sie unbedingt entgehen. Es genügte ihr, die Kerle den ganzen Tag auf der Arbeit erdulden zu müssen, wenigstens die Heimfahrt wollte sie in Ruhe genießen. Sie hatte immer ein Buch bei sich. Manchmal fand sich sogar ein Sitzplatz.

Die BVG war gespalten. Omnibus, U- und Straßenbahn verlangten Westgeld. Deshalb fuhren die Rundfunkmitarbeiter mit der S-Bahn, die dem Osten unterstand. Es sei denn, sie saßen weit genug oben und verfügten über einen Dienstwagen. Normalerweise durften Autos mit Ost-Berliner Nummer nicht in den Westen, aber das galt nicht für den Funk.

Pat und Patachon näherten sich der Kreuzung am Messedamm und machten Anstalten, zum Bahnhof Westkreuz abzubiegen. Wahrscheinlich wollten sie auf schnellstem Wege in die Innenstadt, um im Osten endlich etwas trinken zu gehen. Eigentlich war das auch Hildegunds Richtung. Notfalls konnte sie jedoch von Witzleben aus mit dem Nordring fahren und an der Stalinallee in die U-Bahn umsteigen. Nahe der Samariterstraße gab es ein Konsum-Kaufhaus, in dem es sich vielleicht lohnte, vor Pfingsten nach einem brauchbaren Kleidungsstück Ausschau zu halten. Noch war ihre Punktkarte nicht leer. Immer nur auf Wölfchens Geschenke angewiesen zu sein behagte ihr nicht. Außerdem besaß er einen leicht ausgefallenen Geschmack. Was er ihr mitbrachte, war meistens viel zu auffällig für die tägliche Arbeit in einem Ost-Berliner Staatsunternehmen.

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