Читать книгу Unterm Fallbeil. Kappes 18. Fall. Kriminalroman (Es geschah in Berlin 1944) онлайн
4 страница из 50
Kappe schluckte. Für ihn standen die Männer der Roten Kapelle, insbesondere Harro Schulze-Boysen, Arvid Harnack und Hans Coppi, für das gute Deutschland, und sie hatten stellvertretend auch für ihn gehandelt.
«Wir begeben uns nun in den Hinrichtungsraum», ordnete Riese an. «An diesen grenzt der große Zellenbau, das Haus III, in dem die zum Tode Verurteilten untergebracht sind. Ihre letzten Stunden verbringen sie gefesselt in besonderen Zellen im Erdgeschoss.»
Ein kalter Schauer erfasste Kappe, es war schon fast Schüttelfrost. Dieses Warten auf den Tod musste die Hölle sein. Bei Fontane hatte er einmal eine solche Szene gelesen. In dessen frühem Roman Vor dem Sturm war im Oderland ein Aufstand gegen die französischen Besatzer gescheitert, und Lewin von Vitzewitz sah auf der Festung Küstrin seiner Hinrichtung entgegen.
Allmählich stieg die ganze furchtbare Wirklichkeit vor ihm herauf, und er lauschte, ob er nicht schon den Tritt eines ihn abholenden Wachkommandos hören könne. Wusste er doch, dass die Morgendämmerung die Zeit für sol che Szenen sei.