Читать книгу Unterm Fallbeil. Kappes 18. Fall. Kriminalroman (Es geschah in Berlin 1944) онлайн
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«Was gibt es da zu feiern?», hatte er seinen alten Freund Theodor Trampe schon vor Tagen gefragt.
Der hatte gelacht. «Auch eine Trauerfeier ist eine Feier!» Während seine Frau und seine Mutter in der Küche mit den letzten Vorbereitungen zu tun hatten, saß er im Wohnzimmer in seinem Lieblingssessel, genoss die Ruhe vor dem Sturm und blätterte im Völkischen Beobachter, dem «Kampfblatt der nationalsozialistischen Bewegung Großdeutschlands». Er hatte es zum Selbstschutz abonniert. Viel Erbauliches gab es nicht. Der Führer ehrt die tapfere Berliner Bevölkerung: Ritterkreuze für die Reichshaupt stadt. Gauleiter Reichsminister Dr. Goebbels hatte dem Gaustabsamtsleiter Gerhard Schach und dem Berliner Polizeipräsidenten, SA-Gruppenführer Wolf Heinrich Graf von Helldorff, das Ritterkreuz zum Kriegsverdienstkreuz verliehen. Der eine war 1928 in die NSDAP eingetreten, der andere schon 1925. Kappe seufzte. Was hätte aus ihm werden können, wenn er dem Rat seines Onkels Richard Börnicke gefolgt und auch zu den Nazis gestoßen wäre … Heldenhafter erfolgreicher Widerstand gegen sowjetische Durchbruchsversuche. Kappe musste an Martin denken, seinen Neffen, der stand an der Ostfront, im Raum von Schaschkow.